Maison Chappuis


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Gründer



Franz von Sales und Johanna Franziska von Chantal


Briefwechsel

Mit dem 26. April 1604 begann der Briefwechsel zwischen Franz von Sales und der Baronin von Chantal, in dem Franz von Sales seine reichen Gaben als Seelenführer entfalten und Johanna Franziska von Chantal unter Anleitung des heiligen Bischofs zu hoher Heiligkeit heranreifen wird.



Das Zusammenstreffen der beiden Heiliegen

Franz von Sales hatte bereits zehn Jahre eines reichen priesterlichen Lebens hinter sich, als er mit Johanna Franziska von Chantal zum erstenmal zusammentraf. Er hielt in Dijon die Fastenpredigten und sah vor der Kanzel eine Dame in Witwen-kleidern, die mit grosser Aufmerksamkeit seinen Worten lauschte. Er fragte den jungen Erzbischof von Frémyot, den Sohn des Präsidenten von Dijon, wer diese Dame sei. Lächelnd antwortete ihm der Bischof: «Meine Schwester». Beim gemeinsamen Mahl stellte er sie ihm dann vor. Beide hatten einander schon gesehen, und zwar in Visionen, deren Geschichtlich­keit über jeden Zweifel erhaben ist.

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Heilieger Franz von Sales und heilige Johanna Franziska von Chantal

Darüber sprach zunächst weder der Bischof noch die Witwe. Franz von Sales war sich aber sofort die Grösse dieser Frau bewusst. Sie hatte von Anfang an ein grosses Vertrauen zu ihm gefasst, und da sie gerade von Ängsten und Versuchungen geplagt war, glaubte sie, ihn um Rat fragen und ihm ihre Seele erschliessen zu dürfen.

Franz von Sales beendete seine Fasten-predigten und kehrte in seine Diözese zurück. Auf der ersten Station schrieb er der Baronin drei inhaltschwere Briefe, die den Auftakt bildeten zu einem der schön­sten Briefwechsel, die die Kirche und die französische Literaturgeschichte kennen, der sowohl für Franz von Sales wie für Johanna Franziska von höchster Bedeutung wurde.

"Gott hat, so scheint es mir, mich Ihnen gegeben; dies wird mir mit jeder Stunde mehr zu Gewissheit. Das ist alles, was ich Ihnen zu sagen vermag".

Franz von Sales


Der Bischof von Genf hatte in diesen Tagen viel über seine Begegnung mit der jungen Witwe nachgedacht. Er sagt es deutlich: «Es wird mir jede Stunde mehr zur Gewissheit….» Was ihn so beschäftigte, sagte er klar, wenn auch etwas zögernd: «Gott, so scheint es mir, hat mich Ihnen gegeben.» – Ein Wort, das für die Baronin wie Balsam für ihre wunde Seele war, allerdings zunächst Anlass zu schweren seelischen Ängsten gab.