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Mit dem 26. April 1604 begann der Briefwechsel zwischen Franz von Sales und der Baronin von Chantal, in dem Franz von Sales seine reichen Gaben als Seelenführer entfalten und Johanna Franziska von Chantal unter Anleitung des heiligen Bischofs zu hoher Heiligkeit heranreifen wird.
Franz von Sales hatte bereits zehn Jahre eines reichen priesterlichen Lebens hinter sich, als er mit Johanna Franziska von Chantal zum erstenmal zusammentraf. Er hielt in Dijon die Fastenpredigten und sah vor der Kanzel eine Dame in Witwen-kleidern, die mit grosser Aufmerksamkeit seinen Worten lauschte. Er fragte den jungen Erzbischof von Frémyot, den Sohn des Präsidenten von Dijon, wer diese Dame sei. Lächelnd antwortete ihm der Bischof: «Meine Schwester». Beim gemeinsamen Mahl stellte er sie ihm dann vor. Beide hatten einander schon gesehen, und zwar in Visionen, deren Geschichtlichkeit über jeden Zweifel erhaben ist.
Darüber sprach zunächst weder der Bischof noch die Witwe. Franz von Sales war sich aber sofort die Grösse dieser Frau bewusst. Sie hatte von Anfang an ein grosses Vertrauen zu ihm gefasst, und da sie gerade von Ängsten und Versuchungen geplagt war, glaubte sie, ihn um Rat fragen und ihm ihre Seele erschliessen zu dürfen.
Franz von Sales beendete seine Fasten-predigten und kehrte in seine Diözese zurück. Auf der ersten Station schrieb er der Baronin drei inhaltschwere Briefe, die den Auftakt bildeten zu einem der schönsten Briefwechsel, die die Kirche und die französische Literaturgeschichte kennen, der sowohl für Franz von Sales wie für Johanna Franziska von höchster Bedeutung wurde.
"Gott hat, so scheint es mir, mich Ihnen gegeben; dies wird mir mit jeder Stunde mehr zu Gewissheit. Das ist alles, was ich Ihnen zu sagen vermag".
Franz von Sales
Der Bischof von Genf hatte in diesen Tagen viel über seine Begegnung mit der jungen Witwe nachgedacht. Er sagt es deutlich: «Es wird mir jede Stunde
mehr zur Gewissheit….» Was ihn so beschäftigte, sagte er klar, wenn auch etwas zögernd: «Gott, so scheint es mir, hat mich Ihnen gegeben.» – Ein Wort,
das für die Baronin wie Balsam für ihre wunde Seele war, allerdings zunächst Anlass zu schweren seelischen Ängsten gab.
In unserem Speisesaal in Haus Overbach hängt das Bild einer Ordensfrau. Oft fragen uns Besucher: Wer ist das? Dann antworten wir: Ihre Zeitgenossen gaben ihr den Namen „Gute Mutter“, und diesen Namen hat sie bei uns Oblaten des hl. Franz von Sales behalten.
Zunächst stammt die Bezeichnung wohl daher, dass diese Ordensfrau, Marie de Sales Chappuis, viele Jahre hindurch im Orden der Heimsuchung Mariens das Amt der Oberin innehatte. Sie muss diese Aufgabe mit viel Güte und Weisheit ausgeübt haben, denn sie wurde immer wieder von verschiedenen Klöstern für das Amt der Oberin gewählt.
Den Orden der Heimsuchung hat der hi. Franz von Sales im Jahre 161 0 gegründet. Nach dem Plan des hl. Franz von Sales sollten seine Schwestern nicht, wie bisher üblich, abgeschlossen hinter Klostermauern wohnen. Sie sollten unter die Menschen gehen und ihnen ihre Dienste und ihre Liebe schenken, so wie Maria im Hause ihrer Base Elisabeth, die ein Kind erwartete, behilflich war. Gebunden sein sollten sie nur durch das Gelübde der Liebe. Wer die Liebe übt, so dachte Franz von Sales, der übt alle Tugenden.Die Zeit war noch nicht reif für die Pläne dieses weitschauenden Heiligen. Franz von Sales musste für seine Schwestern wieder die strenge Klausur und die alten drei Ordensgelübde, Armut, Keuschheit und Gehorsam, einfuhren. Obschon Franz von Sales seinen ursprünglichen Plan bei der Gründung seines Schwesternordens nicht durchsetzen konnte, so hoffte er doch, zu Lebzeiten noch einen Männerorden gründen zu können, der seine Grundidee vom Primat der Liebe lebte und verbreitete. Doch Gott wollte es anders. Erst gut 250 Jahre nach dem Tod des Heiligen ging sein Plan in Erfüllung.
Für diese Gründung erwählte Gott jene Frau, die wir Oblaten des hl. Franz von Sales wie viele ihrer Zeitgenossen „Die Gute Mutter“ nennen. Um das Jahr 1840 war sie Oberin des Klosters der Heimsuchung zu Troyes in Frankreich. Während ihrer Amtszeit wurde ein junger Priester, namens Alois Brisson, zum Beichtvater der Schwestern bestellt. Da erhielt die Oberin im Gebet die Erleuchtung, dass dieser Priester dazu berufen sei, den Plan des hl. Franz von Sales zu verwirklichen.
Alois Brisson war ein pflichtbewusster Mann. Doch verstand er mehr von der Naturwissenschaft als von den geistigen Höhenflügen einer Ordensfrau. Pünktlich und regelmäßig hörte er die Beichten der Schwestern. Geduldig blieb er auch, wenn ihm die Oberin im Sprechzimmer ihre inneren Erleuchtungen mitteilte. Doch eines Tages verschlug es ihm die Sprache. Da redete diese Frau davon, Gott hätte ihn berufen, einen Männerorden zu gründen, der im Geist des hl. Franz von Sales die Liebe Gottes auf Erden sichtbar machen sollte.
Der Beichtvater wehrte sich energisch gegen dieses Ansinnen der Oberin. „Nie“, so sagte er sich, „werde ich tun, was sie begehrt. Ich werde mich doch nicht dem Willen einer Frau unterwerfen!“ Innerlich musste er sich allerdings gestehen, dass diese Klosterfrau gottesfürchtig, gütig und weise war. Was, wenn nun doch Gott aus ihr spräche? In seiner Ratlosigkeit begann er, Gott um Zeichen zu bitten. Und siehe, Gott gab ihm die Zeichen, um die er ihn bei der hl. Messe gebeten hatte. Ohne dass er ein Wort hatte fallen gelassen, reichte ihm die Gute Mutter nach der hl. Messe genau das Geld, das er für eine arme Frau aus Troyes brauchte, die in Mietschuld geraten war und in Gefahr schwebte, aus ihrer Wohnung ausgewiesen zu werden. Ein andermal sagte Fanny, ein einfältiges Mädchen aus dem Pensionat, ihm einen schweren Satz vor der Beichte auf, den er sich zuvor beim hl. Thomas von Aquin ausgesucht hatte. Alles so wie er es sich als Zeichen erbeten hatte.
Aber dann redete sich der Priester ein: Das kann ja alles Zufall sein! Er wurde der Oberin gegenüber nur noch ablehnender und sturer. Um sich abzulenken, begann er, eine Uhr zu konstruieren. Diese sollte nicht nur die Zeit angeben, sondern auch die Gezeiten von Ebbe und Flut der benachbarten Küste. Doch die Oberin ließ nicht nach mit ihrer Forderung. Da bittet sie ihn wieder ins Sprechzimmer. Eindringlich wie nie zuvor wird sie heute. Er müsse doch tun, was Gott von ihm erwarte. Sein Wille sei ihm doch sicher bekannt. Da wird der Priester wütend: "Würdige Mutter“, schleuderte er heraus „und wenn ich jetzt vor meinen Augen einen Toten aufstehen sähe, dann würde ich doch nicht den Orden gründen, wie sie es verlangen!"
Marie de Sales Chappuis zieht sich zurück. Der Priester bleibt allein. „Wie komme ich nur von dieser Frau los,“ so denkt er. Doch, was ist das! Wie er seine Augen erhebt, sieht er auf der anderen Seite des Sprechzimmergitters den Heiland stehen, so wie er wohl in Nazareth gewandelt sein mag. Anfänglich ist Alois Brisson erregt, fast wütend. Muss er sich nun ergeben? Er prüft die Gestalt, ob es nicht eine Täuschung ist. Nein, Täuschung ist ausgeschlossen! Jesus sagt ihm kein Wort, doch seine Gebärde bekundet: „Was diese Oberin von dir fordert, ist mein Wille!“ Da sinkt der Priester in die Knie, er ist überwältigt, er betet Gottes Willen an.
30 Jahre lang wahrt der Beichtvater Schweigen über das Geschehene. Doch vor ihrem Tod erlebt Marie de Sales Chappuis noch, wie sich die ersten Oblaten des hl. Franz von Sales zur Gründung eines Ordens formieren, wie sie ihr Noviziat beginnen. Im Oktober 1875 stirbt sie. Zwei Monate später trifft in Troyes die offizielle Bestätigung der neuen Ordensgemeinschaft durch den Papst ein. 1875 gilt als unser Gründungsjahr. Das Werk breitet sich schnell in Frankreich aus. Doch Pater Brisson muss mit seinen Oblaten noch viele Stürme über seine Neugründung ergehen lassen. Dann kommt das Jahr 1903. Die Tätigkeit sämtlicher religiöser Orden wird über Nacht in Frankreich verboten. Die Ordensleute müssen das Land verlassen. Auch die Oblaten des hl. Franz von Sales sind hart betroffen. In Frankreich werden Schulen und Häuser geschlossen. Doch das Werk geht weiter. Es breitet sich von nun an in verstärktem Maß in anderen Ländern aus. Pater Brisson ist zu alt, um Frankreich zu verlassen. Er stirbt am 2. Februar 1908 in Plancy, nahe bei Troyes, in seinem elterlichen Haus, das unmittelbar nach seinem Sterben öffentlich versteigert wird.
Was gab dem Gründer die Kraft, all diese Prüfungen zu überstehen? Die Gute Mutter hatte ihm auf ihrem Sterbelager von den bevorstehenden Prüfungen gesprochen. Kreideweiß wurde der Priester, als sie ihm die Zukunft enthüllte. Doch eindringlich beteuerte die Sterbende: „Haben Sie guten Mut!“
„Das Werk liegt in Gottes Hand“. Als Zeichen für die Glaubwürdigkeit ihrer Worte kündigte sie ihm an, dass ihr Leib nach dem Tod vor der Verwesung bewahrt bleiben werde.
Das war eine Prüfung für den Ordensgründer, als dann nach vielen Jahren der Leib der Guten Mutter aus dem Grab genommen und in einer Kapelle beigesetzt werden sollte. Jetzt kam für Pater Brisson die Stunde der Wahrheit! Was sich beim Öffnen des Sarges dem Anblick bot, war nichts als Schimmel. Verzweifelt und mit Tränen in den Augen wendet sich der Priester ab. Da packt die amtierende Oberin des Heimsuchungsklosters von Troyes voll Vertrauen auf die Verheißung der Guten Mutter mutig in den Schimmel und ruft alsgleich jubelnd aus: „Unsere Mutter ist unverwest !“ Das Zeichen ist gegeben! Der Schimmel wird entfernt. Der Arzt, der Notar, der Bischof, die Priester, die Schwestern, alle Anwesenden können sich überzeugen: Der Leib ist biegsam und unverwest!
Die Oblaten des hl. Franz von Sales sind gegründet. – Gott will das Werk! – Was ist ihr Auftrag? Die gute Mutter hat es so ausgedruckt: „Die Oblaten müssen Jesus sichtbar machen. Das Evangelium muss neu aufgelegt werden!“ – Im Fernseh-zeitalter kann die Botschaft Jesu nicht so sehr durch Worte verkündet werden. Die Menschen wollen heute sehen, sie glauben nur, wenn sie sehen, wie Jesus ihnen heute durch seine Boten mit Güte und Liebe begegnet.
P. Hans Wessling OSFS
Lange Jahre Pfarrer in verschiedenen Gemeinde,
Novizenmeister und Klerikermagister, Hausoberer,
seit 1977 in Ruhestand in Paderborn.
Sieht man in einem gängigen „Namenstagskalender« nach, so findet sich über Louis Brisson folgenden kurzen Eintrag: „Louis Alexander Brisson. Geboren 23. Juni 1817 in Plancy, Frankreich. Gründete 1875 die Kongregation der Oblaten des hl. Franz von Sales, deren Mitglieder sich der Erziehung sowie der Seelsorge widmen. Gestorben 2. Februar 1908 in Plancy“.
In der Kürze liegt nicht nur die Würze, manchmal fehlt ihr auch das Wesentliche, die Seele, gerade wenn es um ein Menschenleben geht, das wie dieses über 90 Jahre lang auf dieser Erde dauerte. Dem Leben des Abbé Brisson wird man nicht in fünf Zeilen gerecht und auch nicht in 50, wie in diesem Artikel, der nun vor ihnen liegt. Aber ein Anstoß soll gegeben werden, über einen interessanten Mann des 19. Jahrhunderts nachzudenken, dessen Seligsprechungs-prozess eingeleitet wurde und vielleicht im neuen Jahrtausend zum Abschluss gebracht werden kann.
Pater Louis Brisson
Bereits ein Jahr nach seiner Priesterweihe trifft er auf die zweite Person, die sein Leben beeinflussen wird: Maria Salesia Chappuis, die Oberin des
Klosters der Heimsuchung in Troyes.
Diese Ordensgemeinschaft wurde 1610 vom hl. Franz von Sales gegründet. Die „Gute Mutter«, wie Maria Salesia Chappuis von allen genannt wird, war nun davon
überzeugt, dass sie und Louis Brisson dazu ausersehen sind, jenen Plan des hl. Franz von Sales in die Tat umzusetzen, den dieser auf Grund seines frühen
Todes nicht mehr verwirklichen konnte, nämlich die Gründung eines Männerordens.
So sicher sich Maria Salesia für dieses „Werk«, wie sie es nannte, berufen fühlte, so unsicher war sich Louis Brisson. Die so genannten drei „Wunder«, die dann mit ihm geschahen, gehören sicher zu den außergewöhnlichsten Abschnitten in seinem Leben. Diese „Wunder« begannen immer mit der Weigerung Brissons, einen Männerorden zu gründen, und mit der Aussage: „Wenn es wirklich der Wille Gottes ist, dann …«. Ja, dann soll er dafür sorgen, dass ich die Miete für eine Familie erhalte, die sonst ausgewiesen wird. Am nächsten Tag überreicht Maria Salesia ihm eine „zufällige« Spende.
Ja, dann soll die Schülerin Fanny de Champeau, die kaum Lesen und Schreiben konnte, in den Beichtstuhl kommen, und einen bestimmten Satz aus dem riesigen Werk des hl. Thomas von Aquin im lateinischen Original zitieren. Am nächsten Tag ist die Schülerin die erste im Beichtstuhl und zitiert den Satz im astreinen Latein.
Ja und schließlich soll Jesus Christus selbst erscheinen, um ihn zu überreden. So geschah es am 24. Februar 1845. Dieses dritte „Wunder« überzeugte Brisson schließlich, es dauerte allerdings immer noch 30 Jahre, bis 1875, bis die Ordensgemeinschaft der Oblaten des hl. Franz von Sales gegründet war.
Dazwischen blieb Brisson natürlich nicht untätig. Vor allem widmete er sich den jungen Arbeiterinnen und Arbeitern, die aus dem Land in die Stadt strömten und keine ordentliche Unterkunft fanden. Brisson gründete 1857 den Verein vom heiligen.
Franz von Sales mit dem Ziel, den Eifer der Gläubigen durch Gebet und tätige Nächstenliebe neu zu entfachen.
Nicht durch die Bedeutung unserer Handlungen gefallen wir Gott, sondern durch die Liebe, mit der wir sie verrichten.
Pater Louis Brisson
Aus diesem Verein entstanden vier verschiedene Zweige: das Werk des frommen Lebens, das Werk der Soldaten, das Missionswerk und das Werk der Arbeiterjugend. Für diese Jugend sorgte er sich ganz besonders.
Er eröffnete bis 1861 drei Heime, in denen vor allem Mädchen ein neues und solides Zuhause fanden. Dabei lernte er auch Leonie Aviat kennen, mit der er 1868 die Oblatinnen des hl. Franz von Sales gründete. Leonie Aviat, die sich als Ordensfrau aus Verehrung zum hl. Franz von Sales Franziska Salesia nannte, wurde am 27. September 1992 selig gesprochen.
Zur Heiligsprechung von Léonie Aviat am 25. November 2001
"Kein Heiliger ist wie der andere", schrieb der bekannte Theologe Otto Karrer (gestorben 1976 in Luzern). "Wie jeder Mensch sein Gesicht, jede Blume ihren eigenen Duft, jede Landschaft, jedes Volk ein eigenes Gepräge hat, so entfaltet sich auch das religiöse Leben nach der freien Wahl des göttlichen Geistes, der einem jeden austeilt."
Auch die Französin Léonie Aviat, deren bemerkenswertes Lebenswerk im 21. Jahrhundert noch immer von ihrer Vitalität geprägt bleibt, war – wie ihr geistiges Vorbild Franz von Sales – eine einmalige dynamische Frau. Unter dem Aspekt ihrer aussergewöhnlichen Persönlichkeit und ihrer Leistungen hätte sie Medaillen und Orden verdient; doch diese wären heute höchstens noch in einem Archiv zu besichtigen. Die katholische – wie auch die orthodoxe – Kirche hält für herausragende Menschen, die ein besonders beispielhaftes christliches Leben geführt haben, eine andere, eine spirituelle Ehrung bereit: Sie nimmt sie auf ins Verzeichnis (lateinisch: Kanon) von Christinnen und Christen, die ihren Lebenslauf bereits vollendet haben und den Gläubigen als nachahmenswerte Vorbilder empfohlen werden können. Vorbild war Léonie Aviat, weil sie – wie wenige Jahrzehnte später der Deutsche Adolf Kolping (1813-1865) und der Italiener Don Giovanni Bosco (1815-1888) – die soziale Not ihrer Zeit erkannt und Werke zu deren Linderung gegründet haben.
Die Aufnahme in den kirchlichen Kanon wird offiziell als „Kanonisation“ bezeichnet, ein Begriff, den die französische Sprache mit „canonisation“ direkt übernommen hat. Der deutsche Ausdruck ‚Heiligsprechung‘ hingegen ist recht unglücklich gewählt. Er erweckt den falschen Eindruck, als füge die feierliche Deklaration des Papstes der Person des oder der Heiligen etwas hinzu. Nach eingehender Prüfung durch eine spezielle Kommission nimmt der Papst lediglich den Namen dieses Verstorbenen offiziell in das Verzeichnis (lateinisch: Kanon) auf. Dieser Eintrag ändert jedoch – wie sich jemand einst humoristisch ausdrückte – nichts an der Rang- oder Tischordnung im Himmel. Wohl aber ergeben sich Konsequenzen für das Verhalten der Gläubigen. Denn mit dem feierlichen Akt erhebt die Kirche, wie sich manche gerne ausdrücken, die Heiligen zur ‚Ehre der Altäre‘. Von nun an dürfen ihre Reliquien in Kirchen und Kapellen in Altären eingemauert, ihre Namen auch in der Liturgie um Fürbitte und Hilfe angerufen werden.
Indes gilt die Verehrung letztlich nicht der „heiliggesprochenen“ Person, sondern allein Gott, dem Schöpfer und Urheber alles Guten. Eine Kanonisation hebt vor allem nicht das Bekenntnis auf, das an jedem Sonn- und Festtag im Gloria gebetet wird: «Tu solus sanctus – du allein bist heilig!» Wenn trotzdem jemand ‚heilig‘ oder „heiligmässig“ genannt wird, soll damit nicht eine persönliche Qualifikation, sondern die Tatsache ausgedrückt werden, dass sich diese Person total von Gott erfüllen liess, sich ganz seiner Führung anvertraut hat.
Sich ganz von Gott erfüllen lassen und sich voll seiner Führung anvertrauen – darin können und sollen für uns die Heiligen Vorbild und Ansporn sein. Dass mich dabei jene Vorbilder eher ansprechen, mit denen mich eine gewisse Seelenverwandtschaft verbindet, ist ganz natürlich.
Im Leben von Léonie Aviat sind die Spuren göttlichen Wirkens bis heute deutlich erkennbar. Darum gehört die sympathische Französin zweifellos zu jenen faszinierenden religiösen Frauengestalten des 19. Jahrhunderts, deren Persönlichkeit und Lebenswerk uns mit grosser Hochachtung, ja Bewunderung erfüllen. In vielem war sie ihrer Zeit voraus. Ihre Einsichten und Anordnungen, vor allem ihre Hellhörigkeit für Gottes Anruf und die Nöte der Zeit sind noch heute – 126 Jahre nach ihrem Tod – durchaus zeitgemäss.
Léonie wurde am 16. September 1844 in Sézanne als Tochter einer zwar katholischen, aber nicht praktizierenden Kaufmannsfamilie geboren. Ihr Vater trieb, wie sein Geschäftsschild anpries, Handel mit „Samen, Hanf und Leinen, Kurzwaren, Lebensmittel – Gross- und Einzelhandel“. Obwohl Théodore Aviat der kirchlichen Praxis fern steht, teilt er die allgemeine Auffassung seines Milieus, „ein wenig Frömmigkeit könne den Frauen nicht schaden“. Darum schickt er, im Einvernehmen mit seiner Frau, das jüngste Kind bereits im Alter von elf Jahren ins Institut der Ordensschwestern von Troyes. Dort soll das Mädchen eine solide Ausbildung, eine sorgfältige Erziehung und auch eine gewisse religiöse Förderung erhalten.
Léonie hat das Glück, im Internat von Troyes zwei Persönlichkeiten zu begegnen, die seinen künftigen Lebensweg ganz entscheidend prägen sollten. Die eine ist die allseits bekannte und geschätzte Oberin, Sœur Marie de Sales Chappuis, eine aus dem schweizerischen Juradorf Soyhières stammende Ordensfrau, die von allen die „Gute Mutter“ genannt wird. Da ist ferner der Priester Louis Brisson, der am Institut Literatur, Grammatik und Naturkunde, aber auch Religion unterrichtet. Ihn wählt Léonie schon kurz nach ihrem Eintritt zum Beichtvater und Seelenführer. Die Ordensschwester und der Priester sind hochbegabte Pädagogen, deren profundes Wissen und ungekünsteltes Beispiel die 85 Schülerinnen des Instituts faszinieren. Beide werden schon bald aufmerksam auf die religiöse Hellhörigigkeit und Aufnahmebereitschaft des stillen, sehr begabten Mädchens aus Sézanne. Léonie lässt sich von ihrer anziehenden gleichzeitig lebens- und gottnahen Spiritualität begeistern: Es ist die des einstigen Genfer Bischofs, Franz von Sales, nach der die Oberin lebt und nach dem sie sogar ihren Ordensnamen – Marie de Sales – gewählt hat.
Geboren auf Schloss Sales bei Thorens in Savoyen. Studium der Philosophie, Theologie und Rechtswissenschaft in Paris. 1591 Doktor beider Rechte, 1593 Priesterweihe und Ernennung zum Propst der Kathedrale von Genf. 1602 Bischof von Genf. 1604 Begegnung mit Jeanne-Françoise de Chantal, einer jungen Witwe mit vier Kindern. Mit ihr zusammen gründet er eine religiöse Gemeinschaft von Frauen, die sich (für damals völlig ungewohnt) ohne Einschränkung durch eine Klausur den Kranken und Armen in Annecy widmen können. Gestorben in Lyon.
1665: Kanonisation.
Über seine Spiritualität, die ganze Generationen späterer Ordensmänner und Ordensfrauen geprägt hat, schreibt Otto Karrer:
„Der beherrschende Zug im Wesen Franz von Sales ist Güte und Milde, jene Eigenschaft einer liebenswürdigen Menschlichkeit, die schon Paulus zu den
besonderen Früchten des Geistes zählte. Güte und Sanftmut, schon von Natur mitgegeben, machten es ihm leicht, sich in die Menschen jeder Art
einzufühlen, mit ihnen mitzuleiden und sich mitzufreuen, jeden nach seinen besonderen Verhältnissen zu beurteilen und zu führen. Das Übernatürliche
war bei Franz von Sales nicht Zerstörung, sondern Erfüllung dessen, was die Natur gegeben hat.“
Als Zwanzigjährige hat Léonie ihre Institutsausbildung abgeschlossen und kehrt nach Sézanne zurück. Im Internat hat sie sich zu einer hübschen und gebildeten jungen Dame entfaltet, deren ernster und zugleich froher Gesichtsausdruck Sympathie und Respekt einflössen. Sie ist bewandert in den schönen Künsten, spielt Klavier und malt und entwickelt auch in handwerklichen Arbeit grosse Geschicklichkeit. Alles Eigenschaften, die den Eltern gefallen. Der Vater ist stolz auf seine Jüngste und denkt daran, sie rasch in die Leitung seines Geschäftes einzuführen. Zudem wird sie von einem angesehenen jungen Mann umworben, der in den Augen der Eltern eine „ausgezeichnete Partie“ für ihre Tochter wäre.
Aber Léonie hatte sich bereits in Troyes von einem andern Ideal angezogen gefühlt, dem Dienst an den Armen und Kranken im Geiste des hl. Franz von Sales. Die konkrete Aufgabe für sie hatte Pater Brisson schon seit langem vorgesehen. Aber erst als sie 21jährig ist, eröffnet er ihr seine Pläne. Er bittet sie, im Arbeiterinnenwerk an der ‚rue des Terrasses‘ in Troyes mitzuwirken. In den zahlreichen Fabriken und Spinnereien dieser Industriestadt arbeiteten damals nahezu 30’000 Frauen und junge Mädchen, von denen aber ein grosser Teil moralisch gefährdet und religiös vernachlässigt war. Vor allem für Mädchen vom Lande, die sich in der Stadt verloren und ausgebeutet vorkamen, sollte das bereits bestehende Heim an der ‚rue des Terrasses‘ erweitert, sollten zudem neue Heime samt Arbeitsplätzen geschaffen werden, in denen die jungen Frauen menschliche Geborgenheit und religiöse Förderung finden konnten.
Mit dem Los der Arbeiterinnen war Léonie schon vor Jahresfrist bei einem kürzeren Aufenthalt in der Brillenfabrik zu Sézanne näher bekannt geworden. Schon damals hatte sie, wie von einem innern Lichtstrahl getroffen, die Erkenntnis gepackt, die sich jetzt in Troyes erneut mit aller Klarheit einstellt: Hier, inmitten dieser jungen Mädchen, von denen manche fast noch Kinder sind, ist mein Platz!
Am 11. April 1866 kommt die jetzt 22 jährige Léonie, zusammen mit Lucie Canuet, einer ehemaligen Institutskollegin, in der Rue des Terrasses an. Sie beginnen ihre verantwortungsvolle Aufgabe mit achttägigen Exerzitien unter der Leitung „Guten Mutter“, der Sœur Marie de Sales. Dann treten beide in das von Pater Brisson geschaffene „Arbeiterinnenwerk des heiligen Franz von Sales“ ein. Léonie übernimmt die Gesamtleitung des Werkes und der vier Filialen, Lucie kümmert sich um die materiellen Belange. Keine leichte Aufgabe; denn die junge „Ökonomin“ klagt oft, es sei kein Geld vorhanden, obwohl die Zahl der Hungrigen ständig zunehme. Aber beide Leiterinnen erleben stets neu auch besondere Beweise der Vorsehung.
Das Arbeiterinnenwerk entspricht einer unbedingten Notwendigkeit, noch aber besteht keine Garantie für eine längere Kontinuität. Pater Brisson und seine beiden Mitarbeiterinnen erkennen immer deutlicher: Am besten könnte der Fortbestand des Werks durch die Gründung einer Ordensgemeinschaft gesichert werden. Léonie und Lucie sind bereit, ganz klein zu anzufangen und zu zweit ein religiöses Gemeinschaftsleben zu beginnen, im gläubigen Vertrauen, die göttliche Vorsehung werde ihnen weitere Gefährtinnen zuführen. Auch diesmal ist Sœur Marie de Sales zur Stelle, um die beiden Postulantinnen in die Spiritualität des Ordenslebens und die ersten Richtlinien einer Ordensregel einzuführen. Sie übergibt ihnen auch das ‚Geistliche Direktorium‘, die vom heiligen Franz von Sales gegebenen Weisungen für das religiöse Leben.
Am 28. Oktober 1868 genehmigt der Genfer Bischof Gaspard Mermillod die junge Gründung und steht der Einkleidung der beiden ersten Novizinnen vor. Léonie Aviat erhält nun – zur ihrer grossen Freude ganz im Anklang an ihr geistiges Vorbild – den Ordensnamen Sœur Françoise de Sales. Lucie Canuet wird inskünftig Sœur Jeanne-Marie heissen. Der Rahmen der Feier ist allerdings höchst bescheiden: sie findet in einem kleinen Zimmer im ersten Stock des Arbeiterinnenwerks statt, dessen Wände die beiden jungen Schwestern in der Nacht zuvor noch mit gewöhnlichem grauem Papier ‚tapeziert‘ hatten.
Der Begriff Oblatin (männlich: der Oblate) ist abgeleitet vom lateinischen Wort „oblatus“ und bedeutet wörtlich „hingegeben“. In den Orden und Kongregationen bezeichnet dieser Ausdruck die Bereitschaft zur totalen Hingabe und Weihe an Gott.
Sœur Françoise de Sales wird als erste Oberin der Schwesterngemeinschaft eingesetzt. Zusammen mit Pater Brisson gibt sie – als Mitgründerin der Kongregation – der Schwesterngemeinschaft nicht nur die Struktur, sondern weist den Oblatinnen durch ihre persönliche Begeisterungs-fähigkeit und religiöse Tiefe, sowie ihr frauliches Gespür für das Richtige den Weg in der täglichen Praxis.
Von der Einkleidungsfeier mit innerem Feuer erfüllt, geht Sœur Françoise de Sales schon am folgenden Tag wieder mutig an die drängenden Aufgaben der Kongregation. Es gilt, weitere Heime für Arbeiterinnen zu schaffen. Die stets zunehmende Zahl der Internen nötigt die Schwestern zum Bauen. So entsteht, dank der Mithilfe von Pater Brisson, der sich auch als begabter Bauherr und Architekt erweist, in Tauxelles ein neues Internat.
Am 19. Juli 1970 entlädt sich jedoch der Konflikt zwischen Frankreich und Preussen in einem blutigen Krieg, der die Fabriken still legt und die Frauen des Arbeiterinnenwerks arbeitslos macht. Die Mädchen, die von ihren Familien aufgenommen werden können, werden nach Hause geschickt. Für die andern können nach kurzer Zeit in den Betrieben an der rue des Terrasses und in Tauxelles Mützen und Uniformen für Soldaten hergestellt werden. Der Lebensunterhalt für die Frauen ist in Halbtagesarbeit teilweise gesichert. Sœur Françoise de Sales sorgt dafür, dass jene, die keine Schule besucht haben, am Vormittag im Lesen und Schreiben unterrichtet werden.
Angesichts der grossen Aufgaben fühlt sie sich aber oft auch als ’schwach und unfähig‘. So fleht sie in ihren Gebeten inständig um die Hilfe von oben: «Heiliger Franz von Sales, du hast mir die Leitung dieser kleinen Gemeinschaft übertragen. Gib mit deinen Geist, dein Herz. Erlange mir mit der heiligen Chantal die ihr eigene Standhaftigkeit, ihre Mitleid und auch ihre Liebe zu den Nächsten.» Gestärkt im Glauben, und im Vertrauen drauf, dass Gott und ihr Schutzpatron ihr beistehen, legt Sœur Françoise de Sales in „Les Tauxelles“ am 11. Oktober 1871 mit Schwester Jeanne-Marie vor dem Bischof von Ségur ihre ewigen Gelübde ab. Sie gelobt also vor Gott und den Mitschwestern, ihr ganzes Leben nach den drei evangelischen Räten der Armut, der Keuschheit und des Gehorsams zu leben. In ihrem Exerzitienbüchlein schreibt sie nieder, was sie sich als Vorsatz und Lebensdevise vorgenommen hat: „M’oublier entièrement – Mich selbst ganz vergessen.“ Das ist die willentliche Absage an jeglichen Egoismus, um ganz offen und hellhörig zu sein für den Anruf Gottes und das leibliche und geistliche Wohl der ihr anvertrauten jungen Arbeiterinnen. In den Heimen der Kongregation sollen diese ein festes Glaubensfundament und die Fertigkeiten für den Haushalt erhalten und so zu guten Gattinnen und Familienmüttern erzogen werden.Die Kongregation ist inzwischen auf 16 Personen – zwei Professen, vier Novizinnen und Postulantinnen – angewachsen. Am 20. September 1872 wählen sie beim ersten Generalkapitel, an dem alle teilnehmen, einstimmig Sœur Françoise de Sales zu ihrer ersten Generaloberin. Besonders erstaunlich ist, dass sich der jungen Kongregation zu gleicher Zeit 14 Profess-Schwestern der Gemeinschaft „Sainte Marie de Lorette“ anschliessen. Sie sind alle älter und stehen schon länger im Ordensleben, haben aber das Vertrauen, unter Mère Françoise de Sales und ihren Mitschwestern Gott und den Mitmenschen glaubwürdiger dienen zu können.
Als 1879 ihr zweites Vierjahres-Mandat als Generaloberin zu Ende geht, legt sie satzungsgemäss ihr Amt nieder. Die Nachfolge übernimmt zunächst die frühere Oberin der Loretto-Schwestern, Sœur Claire de Jésus Tapin, und vier Jahre später die erste Gefährtin des Anfangs, Sœur Marie-Jeanne Canuet. Aber nun beginnt sich auszuwirken, dass diese schon seit der Internatszeit gewisse Minderheitskomplexe gegenüber Soeur Françoise de Sales entwickelt hatte.
Während ihrer gesamten Amtszeit konnte sie insgesamt über 60 Postulantinnen in die Kongregation aufnehmen. Dies ermöglichte es, auf weitere Anfragen für Schwesterneinsätze einzutreten. Die Mitglieder ihrer Gemeinschaft übernehmen Aufgaben in einem Pensionat in Paris, an einer Grundschule und einem Kollegium in Troyes, in einem Heim für milieugeschädigte Kinder in Morangis, in einer Internatschule mit Werkstätte beim „Faubourg Croncel“. Es folgen erste Gründungen auch im Ausland: in Italien, England, Österreich, in der Schweiz, ja sogar in Südafrika, in Südamerika. An über dreissig Orten auf drei Kontinenten werden ihre Oblatinnen des hl. Franz von Sales eingesetzt.
Das zwanzigste Jahrhundert bringt der Kongregation, und damit ihrer Generaloberin, schon gleich zu Beginn einen völlig unerwarteten massiven Rückschlag. In den politischen Wirren, die 1901 ausbrechen, weht ein gewaltiger antiklerikaler Sturm über Frankreich. Innerhalb weniger Tage werden sämtliche Kongregationen und religiösen Gemeinschaften enteignet und verstaatlicht. Die Gemeinschaft der Oblatinnen, deren Gründerin und Herz Mère Françoise de Sales noch immer ist, bleibt davon nicht verschont. Die Schwestern sehen sich gezwungen, alle Heime und Schulen in Frankreich aufzugeben und zu flüchten. Ein paar wenige wagen zu bleiben und – um nicht als Ordensfrauen erkannt zu werden – in Zivilkleidern weiterzuarbeiten. Das Mutterhaus wird von Troyes nach Perugia verlegt.In allen Schwierigkeiten und Wirren blieb Mutter Françoise die gleichzeitig mitfühlende und starke Frau, die ihren Schwestern mütterlich Mut zusprach, sie bei der Lösung von Problemen beriet und in jeder Weise moralisch unterstützte. Ihre vielfältigen Zeugnisse über das Leben und Werk ihrer Gründerin haben bewirkt, dass Papst Johannes Paul II. am 27. September 1992 ihre Seligsprechung vornahm. Am 15. November 2001 wird er sie in das Verzeichnis (Kanon) jener Verstorbenen einreihen, die wir als ‚Heilige‘ – als von Gott besonders erfüllte Menschen – verehren und als Schutzpatrone anrufen dürfen. Durch ihr vorbildhaftes Leben und Wirken leuchten sie uns als Ansporn und Ermutigung für unseren eigenen Lebensweg voran.
Wäre Lucie Aviat von Sézanne den geschäftlichen und gesellschaftlichen Erwartungen ihres Vaters gefolgt, dächte heute wohl jemand mehr an sie. Da sie aber hellhörig auf den Anruf Gottes gehört und zugunsten der Arbeiterinnen auf eigenen Wohlstand verzichtet hat, erinnert sich die Nachwelt ihrer charakteristischen Züge, die auch uns Heutigen Vorbild und Ansporn sein können:
Dies alles getragen vom Urvertrauen auf Gott und von der unerschütter-lichen Treue zur Liebesbotschaft Jesu.
Erich Camenzind:
Priester und Journlist,
Lausanne
Vorbedingung für eine Heiligsprechung (Kanonisation) ist ein Wundernachweis. Gemäss eingehender Prüfung durch diözesane und römische Organe wird die medizinisch unerklärliche Heilung des Wirbelsäule-Leidens eines Mädchens namens Bernadette in Philadelphia/USA als Wunder anerkannt, das auf die Fürbitte der Mère Françoise de Sales geschah.